Verkehrsbelastung in Lachen Speyerdorf

Dieser Brief wurde am 05.11.2020 in der Rheinpfalz veröffentlicht


Seit ca. 2 Jahren wohne ich in der Flugplatzstraße in Lachen-Speyerdorf.

Die Belästigung durch starken Verkehr und dem damit verbundenen Geräuschpegel sowie Abgasgestank ist enorm. Zu den Stoßzeiten kann man zur Straße hin kein Fenster öffnen, da das ganze Haus „stinkt“.
Wenn man dann von anderen Zeitgenossen gesagt bekommt „wenn dich der Lärm stört, dann ziehe doch weg“ ist das schlicht eine Unverschämtheit und ignorant, da sich nicht jeder aussuchen kann wo er wohnt, aus den verschiedensten Zwängen heraus.
Ich denke, so geht es den meisten Bewohnern in der Flugplatzstraße, Goethestraße oder Lilienthalstraße.

Ich war daher sehr erstaunt, als ich erfahren habe, dass die Mehrheit der Lachen-Speyerdorfer eine Entlastungsstraße vor Jahren abgelehnt haben. Gibt es denn keine Solidarität in diesem Dorf?

Die Belastung der Anwohner wird von verschiedenen Zeitgenossen und Parteien klein geredet mit dem Verweis darauf, dass die Menschen auf Elektromobilität und/oder Radverkehr ausweichen sollen.
Aber in welcher Zukunft soll das sein? Wer soll sich mit dem Rad auf eine so stark belastete Straße trauen.
Auch Elektroautos brauchen Straßen und werden durchs Dorf fahren und gefährden damit Kinder, Alte und Menschen mit Einschränkungen – vielleicht sogar noch mehr, weil man diese bei langsamen Geschwindigkeiten kaum hört.

Neue Straßen bringen mehr Verkehr, beten die Gegner einer Entlastungstraße gebetsmühlenartig herunter. Der Verkehr ist bereits da, wie man momentan anschaulich sieht. Es reicht die Sperrung nur einer Straße um den Verkehr im Ort zusammenbrechen zu lassen.

Nach den Prognosen der Planer werden durch die Bebauung am Jahnplatz mehr als 1800 Fahrzeugbewegungen pro Tag erwartet. Dazu kommt dann noch das gerade sich füllende Gewerbegebiet Solarpark und vermutlich weitere Wohnbebauung auf dem alten Kasernengelände.
Die jetzigen Verhältnisse wegen der Baustelle am Kreisel dürften ein Vorgeschmack auf die zukünftigen Verkehrsprobleme sein, die nicht nur die Anwohner von Flugplatzstraße, Goethestraße und Lilienthalstraße, sondern alle Lachen-Speyerdorfer treffen werden.

Es müssen dringend Lösungen von der Politik gefunden werden.
Wenn keine neuen Verkehrsführungen angepasst an neue Situationen (die Bebauungspläne waren damals bei der Abstimmung zur Entlastungsstraße den meisten nicht bekannt), kollabiert Lachen-Speyerdorf und keiner will am Ende dafür verantwortlich sein.